Am Vormittag des nächsten Tages, des 8. Mais, sprach Albrecht Weinberg im Ort der Information nocheinmal vor mehr als 120 Schüler/-innen über seine bewegende Geschichte. Wie er sich mit seiner Schwester und seinem Bruder aus dem Betrieb stahl, wo sie Zwangsarbeit leisten mussten, um ihre Eltern in Berlin zu besuchen. Diese mussten dort in einem sogenannten Judenhaus leben, doch die Kinder wollten sie noch einmal sehen und nahmen die gefährliche Reise auf sich. »Wir mussten ja einen Judenstern tragen, und durften eigentlich gar nicht auf die Straße. Allein eine Fahrkarte zu kaufen, war schon ein Problem. Aber wir haben es trotzdem gemacht.« Im Gespräch mit Nikolas Büchse (mit dem er sein neues Buch »Damit die Erinnerung nicht verblasst, wie die Nummer auf meinem Arm« geschrieben hat), sprach Albrecht Weinberg über sein Leben, von der Zeit vor und während des Kriegs. Er berichtete über den Todesmarsch, Richtung Mittelbau-Doro und den ständigen Hunger in den Lagern. »Ich war ein menschliches Knochengerüst. … Als ich in Bergen Belsen befreit wurde, lag ich schon zwischen anderen verhungerten und ermordeten Häftlingen auf einem menschlichen Berg vor der Baracke. Dann wurde ich befreit und ich dachte, das glaubt kein Mensch, was hier in diesen Lagern passiert ist.«
Aus dem Buch las Albrecht Weinbergs Gefährtin Gerta Dänekas sowie Nikolas Büchse einige Passagen. Im Anschluss stellten die Schüler/-innen zahlreiche Fragen an Albrecht Weinberg, die dieser gern beantwortete.
Die Begegnung wurde gemeinsam mit der Israelischen Botschaft in Berlin organisiert.