Das Hilfsnetzwerk unterstützte Zinaida Safronova 2022 bei ihrer Ankunft in Deutschland mit einer finanziellen Soforthilfe. Kurz vor der Flucht wurde Safronovas Gehör bei einem russischen Bombenangriff auf das Nachbarhaus stark beschädigt. Dank der Spenden konnten wir auch den Kauf eines Hörgeräts finanzieren.
Eine Stärke des Hilfsnetzwerks ist die Unterstützung von Einzelanfragen. Anders als große NGOs können wir flexibel und individuell helfen und möchten dies auch in Zukunft beibehalten.
Erinnerungen an eine traumatische Kindheit
Zinaida Safronova war noch ein Kind, als deutsche Soldaten sie mit ihrer Mutter und ihrem Bruder im Juni 1943 nach Gomel in das besetzte Belarus verschleppten. Ihrer Mutter Yulia gelang es, mit ihren beiden Kindern unter qualvollen Bedingungen zu überleben. Die Rote Armee befreite das Lager im Oktober 1943, und Yulia und ihre Kinder kehrten in ihr Dorf zurück.
Zinaida Safronovas Bruder verlor im Lager bei einem Luftangriff das Augenlicht auf einem seiner Augen. Ihren Vater lernte Zinaida Safronova nie kennen, er fiel als Soldat der Roten Armee an der Front. Ihre Mutter Yulia vermied es für den Rest ihres Lebens, über den Krieg zu sprechen.
»Meine Mutter sagte immer, dass wir das Essen, das wir hatten, oder die Tatsache, dass keine Bomben fielen und kein Krieg herrschte, nicht zu schätzen wussten«, erinnert sich Zinaida Safronova daran, wie die Abwesenheit des Krieges den Rest ihrer Kindheit bestimmte.
»Ich wurde in einen Krieg hineingeboren und der Krieg hat mich wiedergefunden«, sagt Zinaida Safronova. »Es ist absolut unmöglich, jetzt in die Ukraine zurückzukehren. Aber die Zeit wird alles wieder in Ordnung bringen«, fügte sie hinzu. »Im Moment ist es keine Frage, ob ich zurückgehen will oder nicht. Es ist gefährlich.« [1]
Unsere Hilfe in Zahlen
Wir haben bislang mit 762.200 Euro Spenden und Drittmitteln 4981 Mal Überlebende der NS-Verfolgung über finanzielle Soforthilfen sowie mit dringend benötigten Hilfsgütern erreicht. 898 Mal konnten wir Angehörige und Fachkolleg:innen unterstützen. 161 Überlebende der NS-Verfolgung erhalten eine Patenschaft.
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Foto: Noch im Mai 2022 legte Zinaida Safronova am Mahnmal zum Gedenken an die Opfer des Holocausts in Odesa Blumen nieder.
© privat
Spendenkonto bei der Berliner Volksbank:
Empfänger: Kontakte-Kontakty
IBAN: DE59 1009 0000 2888 9620 02 – BIC: BEVODEBB
Stichwort: Licht
Wir danken Ihnen für Ihre Unterstützung!