Geschichte und Topographie eines Tatorts
Am 25. Mai 2023 fand die Veranstaltung im Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit statt.
Es begrüßte Dr. Christine Glauning, Leiterin des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit und Dr. Andrea Despot, Vorstandsvorsitzende der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft.
Das Programm beinhaltete zwei Vorträge von Dr. Iason Chandrinos, Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit:
»Karya – Judenverfolgung und Zwangsarbeit in Griechenland 1942–1943« und von Lukas Hennies/Christoph Rass, Universität Osnabrück: »Die Forschungsprospektion in Karya der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Konfliktlandschaften – Methoden, Befunde, erste Erkenntnisse«.
Es folgte ein Kommentar von Dr. Kateřina Králová, Leiterin des Forschungszentrums für Gedächtnisstudien, Karlsuniversität Prag, Leiterin des Forschungszentrums für Gedächtnisstudien, Karlsuniversität Prag.
Die Veranstaltung wurde von Dimitra Kyranoudi, Korrespondetin der Deutschen Welle in Berlin, moderiert.
Über die Ereignisse in Karya ist wenig bekannt. Wichtig sind daher Untersuchungen, die von der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Konfliktlandschaften der Universität Osnabrück vor Ort durchgeführt wurden. Wissenschaftler:innen und Studierende suchten im Umfeld der früheren OT-Baustelle von 1943 nach Spuren der Zwangsarbeit und dokumentierten den Tatort.
Methoden und die digital aufbereiteten Ergebnisse der Geländeuntersuchung in Karya werden mittels Animationen und digitalen Modellen vorgestellt. Expert:innen für die deutsch-griechische Geschichte sprechen über die Bedeutung dieser neuen Erkenntnisse und die gemeinsame Erinnerung an diesen Ort jüdischer Zwangsarbeit.
1943 mussten rund 300 jüdische Zwangsarbeiter aus dem Ghetto Thessaloniki ein Ausweichgleis an der Bahnstrecke zwischen Thessaloniki und Athen in den Felsen bauen. Viele von ihnen waren aufgrund der unmenschlichen Arbeiten, dem Hunger und der Gewalt rasch völlig entkräftet und starben an Ort und Stelle.
Die Veranstaltung wurde für den YouTube-Kanal des Dokumentationszentrums NS-Zwangsarbeit aufgezeichnet.