Das polnische 300-Seelen-Dorf Chełmno liegt malerisch am Ner. Nach dem deutschen Angriff im Herbst 1939 wird der westliche Teil Polens als Warthegau dem Deutschen Reich eingegliedert und der Ort in Kulmhof unbenannt.
Kulmhof wird als erste Stätte zur systematischen Vernichtung von Juden im eroberten Polen eingerichtet. Am 8. Dezember 1941 beginnt das SS-Sonderkommando Lange, das bereits 1940 fast 2.000 deutsche und polnische Patienten im ostpreußischen Soldau ermordet hatte, Juden aus der Umgebung im Gutshaus des Dorfes zu sammeln.
Die Opfer müssen sich ausziehen – angeblich, um sich zu waschen. Dann werden sie zu einer Rampe im Keller geführt, an deren Ende ein LKW steht. Während der Fahrt zum nahegelegenen Wald von Rzuchów werden die Motorabgase in den fensterlosen Laderaum des Fahrzeugs geleitet; die Menschen ersticken qualvoll. Ihre Leichen werden in Massengräbern im Wald verscharrt.