Heute vor 80 Jahren wurde das tschechische Dorf Lidice von deutschen Polizei- und Wehrmachtseinheiten ausgelöscht.
Wo sich früher das Dorf befand, erinnern heute ein Museum, eine Galerie und ein Park an das Verbrechen und an die Opfer. Die Skulpturengruppe, die die ermordeten Kinder aus Lidice darstellt, steht seit 2000 im Zentrum der Gedenkstätte.
Nachdem der Chef des Reichsicherheitshauptamts und stellvertretender Reichsprotektor für Böhmen und Mähren Reinhard Heydrich an den Folgen des Attentats von tschechischen Widerstandskämpfern starb, begann eine Welle von brutalen Vergeltungsmaßnahmen im Protektorat.
In der Nacht vom 9. auf den 10. Juni 1942 kamen Einheiten der Kladnoer Schutzpolizei, der Gestapo und der Wehrmacht ins Dorf. Alle Einwohner wurden verhaftet und sämtliche Männer auf dem Hof der verdächtigten Familie erschossen. Anschließend zündeten die Besatzer die Häuser an und machten das Dorf später dem Erdboden gleich. Die Frauen und Kinder brachten sie in die nahe gelegene Stadt Kladno. Die Frauen wurden später ins Konzentrationslager Ravensbrück verschleppt, die Kinder ins Ghetto Lodz. 82 von ihnen ermordete die SS im Vernichtungslager Kulmhof mit Motorabgasen in LKW. Lediglich 17 Kinder aus Lidice, die die SS als »eindeutschungswürdig« betrachtete, überlebten in Erziehungsanstalten oder bei deutschen Pflegefamilien den Krieg.
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