Maria Blitz wurde am 21. März 1918 – heute vor 105 Jahren – in Krakau geboren, wo sie mit vier Geschwistern aufwuchs und zunächst eine glückliche Kindheit erlebte. Der Krieg brach ein und Maria Blitz wurde zuerst ins Krakauer Ghetto gezwungen, 1943 wurde sie in das Konzentrationslager Plaszow deportiert. Es folgte eine Verlegung nach Auschwitz, bis sie mit anderen Frauen ihrer Familie in das Arbeitslager Heiligenbeil deportiert wurde.
Maria Blitz überlebte einen Todesmarsch von Königsberg zur Samländischen Ostseeküste mit mindestens 2.000 Opfern und das Massaker von Palmnicken Anfang 1945 mit etwa 3.000 ermordeten Juden.
Nach Kriegsende lernte sie in Polen ihren zweiten Mann kennen und wanderte 1949 in die USA aus, wo sie im Alter von 82 Jahren begann, ihre Lebensgeschichte niederzuschreiben. Ihr Bericht »My Holocaust« wurde 2010 von der Stiftung Denkmal als deutsche Übersetzung mit dem Titel »Endzeit in Ostpreußen. Ein beschwiegenes Kapitel des Holocaust« veröffentlicht, den ersten Band der stiftungseigenen Zeitzeugenreihe. Zur gleichen Zeit reiste Maria Blitz nach Berlin und gab der Stiftung Denkmal, im Rahmen des Videoarchiv-Projektes »Sprechen trotz allem« ein Interview, das auf der Seite www.sprechentrotzallem.de zu sehen ist.
Als Maria Blitz am 11. Juni 2016 verstarb, hinterließ sie der Nachwelt wichtige Zeugnisse: »Maria Blitz hat sich stets für die Erinnerung an dieses größte Verbrechen auf ostpreußischem und damit auf deutschem Boden eingesetzt. Wir bedauern sehr, dass sie [… ] von uns gegangen ist«, so Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal.
Bildnachweis: Maria im Alter von 24 Jahren, um 1942, Archiv Maria Blitz