Presserundgang in der Ausstellung: »Die Verleugneten. Opfer des Nationalsozialismus. 1933 – 1945 – heute«
Wir möchten Sie herzlich einladen, am Dienstag, den 8. Oktober, 11 Uhr, die Ausstellung vorab kennenzulernen.
Ort: Cora-Berliner-Straße 2, 10117 Berlin (gegenüber dem Holocaustdenkmal)
Wir bitten um vorherige Anmeldung bis 7. Oktober 2024, 12 Uhr, unter presse@stiftung-denkmal.de.
Eröffnung der Ausstellung »Die Verleugneten. Opfer des Nationalsozialismus. 1933 – 1945 – heute«
Die feierliche Eröffnung findet am 10. Oktober 2024 im Beisein von Angehörigen und der Bundesregierung in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz, In den Ministergärten 6, 10117 Berlin, statt (Einladung zur Eröffnung_mit Programm).
Die Ausstellung erinnert an Menschen, die im Nationalsozialismus als »Asoziale« und »Berufsverbrecher« verfolgt wurden. Ihre Erfahrungen stehen im Zentrum. Zwischen 1933 und 1945 greifen Behörden und Polizei gesellschaftliche Vorurteile auf. Sie kontrollieren, drangsalieren und berauben Zehntausende ihrer Freiheit. Viele werden ermordet. Die Bundesrepublik, die DDR und Österreich verweigern den Betroffenen eine Entschädigung. Ihre Unrechtserfahrungen werden verleugnet. Erst 2020 beschließt der Deutsche Bundestag ihre Anerkennung als Opfer des Nationalsozialismus.
»Anfangs schien es bei den Recherchen zur Ausstellung fast aussichtlos, mehr über einzelne Verfolgte zu erfahren. Viele Überlebende hatten kaum Zeugnisse hinterlassen. Akten beteiligter Behörden waren nur selten an Archive übergeben worden. Dennoch gelang es, Verfolgungswege von Frauen, Männern und Jugendlichen nachzuzeichnen – sogar für das von der Wehrmacht besetzte Ausland.«
Uwe Neumärker, Direktor Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
»Unser Ausstellungsteam hat sich intensiv mit der Frage beschäftigt, wie wir Menschen beschreiben und darstellen können, die mit Begriffen wie ‚asozial’ oder ‚Berufsverbrecher’ gekennzeichnet wurden. Wir wollten diese Begriffe nicht permanent wiederholen und fortschreiben. Mit der Bezeichnung ‚Die Verleugneten’ ist es uns gelungen, einen Begriff zu finden, der die Art und Weise der Verfolgung selbst und den Umgang mit ihr zum Ausgangpunkt nimmt. ‚Die Verleugneten’ wurde so titelgebend für die Ausstellung.«
Dr. Ulrich Baumann, Oliver Gaida, Laura López Mras, Dr. Christa Schikorra, Kurator/-innen-Team
»Es ist mir eine Ehre und auch eine Verantwortung, dass ich die Gestaltung übernehmen durfte. Es handelt sich um eine ungewöhnliche Ausstellung, denn sie ist nicht grau, sie ist nicht schwarz – sie trägt Farbe und versucht inhaltlich und auch in der Gestaltung durchaus eine Gegenwartsausstellung zu sein. Sie ist zudem so konzipiert, dass nicht der Blick der Täter und Täterinnen repräsentativ ist, sondern die Selbstbehauptung der verfolgten Menschen im Vordergrund steht.«
Prof. Dr. Gabu Heindl, Projektleitung Ausstellungsarchitektur und -gestaltung
Die Wanderausstellung und die dazugehörige Webseite wurden gemeinsam von der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und der KZ-Gedenkstätte Flossenbürg im Auftrag des Deutschen Bundestages erarbeitet und durch die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien finanziell gefördert.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen.
Kontakt: Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, presse@stiftung-denkmal.de, Tel.: 030 26 39 43 26