Der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, berichtete heute in Berlin über ein Treffen der im Kuratorium vertretenen Bundestagsabgeordneten. Im Mittelpunkt stand dabei die vom Architekten Professor Peter Eisenman erarbeitete detaillierte Kostenprognose für das geplante Denkmal und den ergänzenden Ort der Information, in der der Architekt die inhaltlichen und konzeptionellen Anregungen des Kuratoriums der Stiftung aufgenommen und den geforderten Kostenrahmen von 50 Millionen DM für die Baukosten berücksichtigt hat.
Nach Beratungen in ihren Fraktionen stimmten die im Kuratorium vertretenen Bundestagsabgeordneten der vorgelegten Kostenprognose zu. Sie werden sich gegenüber dem Haushaltsausschuss des Deutschen Bundestages dafür einsetzen, dass die notwendigen Mittel für Denkmal und Ort der Information auf dieser Basis bewilligt werden.
»Die jetzt vorliegenden Planungsunterlagen bieten die Gewähr für eine wirksame Kostenkontrolle des anspruchsvollen Projekts – auch wenn es sich im jetzigen Stadium nur um eine Grobplanung handeln kann«, sagte Bundestagspräsident Wolfgang Thierse vor der Presse. Gleichzeitig erläuterte er, daß in in diesem finanziellen Rahmen spätere Ausstellungs- und Mobiliarkosten für den Ort der Information sowie Bewirtschaftungskosten nicht enthalten sein könnten. »Wir haben dem Architekten auferlegt, mit größter Sparsamkeit zu kalkulieren«, sagte Thierse. »Der Deckel von 50 Millionen ist angesichts der künstlerischen und baulichen Besonderheit des Projekts angemessen und sinnvoll und fordert gleichzeitig alle Beteiligten zum sparsamen Wirtschaft auf«.