Der Vorsitzende der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Bundestagspräsident Wolfgang Thierse, nannte die Entscheidung des Stiftungs-Kuratoriums zum baulichen und inhaltlichen Konzept für den geplanten »Ort der Information« wegweisend. »Damit wurde ein entscheidender Schritt zur Realisierung des Denkmals für die ermordeten Juden Europas mit dem ergänzenden Ort der Information vollzogen«, sagte der Bundestagspräsident auf einer Pressekonferenz in Berlin.
Auf seiner Sitzung am 6.7.2000 hatte das Kuratorium entschieden, dass der Ort der Information, der nach dem Beschluss des Deutschen Bundestages vom 25.6.1999 eine Ergänzung des Stelenfeldes von Peter Eisenman darstellen soll, im Südosten des Denkmalgeländes unterirdisch gebaut wird.
Damit folgten die Mitglieder des Kuratoriums einem Konzeptvorschlag des Architekten Peter Eisenman, der den Ort der Information als ergänzendes, aber anspruchsvolles Element in das künstlerische Gesamtkonzept integriert und das Stelenfeld unangetastet lässt. Der Entwurf geht von ca. 800 m² Ausstellungsfläche und ca. 1500 m² für die Gesamtfläche aus.
Außerdem verständigte sich das Kuratorium über die Grundzüge der inhaltlichen Ausrichtung des Ortes der Information, die von einer Arbeitsgruppe erarbeitet worden waren. Danach wird der Ort der Information mit dem »Raum der Stille«, dem »Raum der Schicksale«, dem »Raum der Namen« und dem »Raum der Orte« vier thematische Schwerpunkträume enthalten. Darüber hinaus ist ein großzügiges, multifunktionales Foyer geplant. Die Arbeitsgruppe wird diese Themenräume weiter konkretisieren. Zur Visualisierung, Gestaltung und medialen Vermittlung werden in einem nächsten Schritt Ausstellungsmacher und Gestalter einbezogen.