Bundestagspräsident Wolfgang Thierse hat in Berlin den Baubeginn des Denkmals für die ermordeten Juden Europas begrüßt. »Trotz mancher Hürden, die überwunden werden mussten – jetzt wird gebaut«, sagte Thierse am Freitag bei der Eröffnung eines »Info-Punktes« am Baugelände, von dem aus der Verlauf des Baugeschehens beobachtet werden kann. Gleichzeitig informiert ab sofort eine Ausstellung am Bauzaun über die Entstehung des Projekts und die baulichen, künstlerischen und inhaltlichen Aspekte von Denkmal und Ort der Information.
Insgesamt 80 Prozent des gesamten Bauvolumens wurden inzwischen ausgeschrieben und beauftragt. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung hat die Aufträge für Bauwasser, Baustromversorgung, Erdarbeiten, Baugrube/Sohle, erweiterter Rohbau des Orts der Information, Pflasterarbeiten und Betonstelen erteilt. Als erste Baumaßnahme wird das gesamte Gelände in mehreren Ebenen terrassiert. Sobald die Fundamente für die 2.700 Stelen auf den einzelnen Terrassen fertiggestellt sind, kann – voraussichtlich im August diesen Jahres – die Montage der ersten Stelen beginnen. Bis Ende 2004 wird das gesamte Stelenfeld errichtet.
Die Bauarbeiten für den Rohbau des Orts der Information sollen im Juli 2004 abgeschlossen werden. Der Innenausbau des Orts erfolgt bis zum Jahresende 2004, die Ausstellungseinbauten schließen sich daran an. Mit der Eröffnung des Orts der Information ist dann im Frühjahr 2005 zu rechnen.
Das Kuratorium der Stiftung begrüßte auf seiner Sitzung am 3. April 2003 – in Anwesenheit des Architekten – den Baubeginn einhellig. Der Vorsitzende der Stiftung, Bundestagspräsident Thierse, äußerte anlässlich der Pressekonferenz zum Baubeginn vor Vertretern der deutschsprachigen und internationalen Presse: »Noch schauen wir auf eine Brache. Aber die Bauarbeiten haben nun tatsächlich begonnen, und in absehbarer Zeit steht an diesem Ort ein beeindruckendes Kunstwerk, das Ausdruck der Verantwortung gegenüber unserer Geschichte und zugleich Sinnbild eines demokratischen Verständigungsprozesses über den Umgang mit dieser Geschichte ist.«