Mit großer Trauer haben die Mitarbeiter der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas die Nachricht ihres Todes aufgenommen.
»Maria Blitz hat sich stets für die Erinnerung an dieses größte Verbrechen auf ostpreußischem und damit auf deutschem Boden eingesetzt. Wir bedauern sehr, dass sie nun von uns gegangen ist«, so Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal.
Maria Blitz (*1918) überlebte das Krakauer Ghetto, die Konzentrationslager Plaszow, Auschwitz und Stutthof sowie das Arbeitslager Heiligenbeil in Ostpreußen. Schließlich konnte sie dem Todesmarsch von Königsberg zur Samländischen Ostseeküste mit mindestens 2.000 Opfern und so dem Massaker von Palmnicken Anfang 1945 mit etwa 3.000 ermordeten Juden entfliehen. 55 Jahre später schrieb sie ihre Erinnerungen über die Verfolgung und Gefangenschaft zwischen 1939 und 1945 sowie ihr Leben nach dem Krieg unter dem Titel »My Holocaust« in ihrer neuen Heimat USA nieder.
2010 veröffentlichte die Stiftung Denkmal mit der deutschen Übersetzung dieses Zeitzeugenberichts »Endzeit in Ostpreußen. Ein beschwiegenes Kapitel des Holocaust« den ersten Band der inzwischen 14-bändigen stiftungseigenen Zeitzeugenreihe. Zur gleichen Zeit reiste Maria Blitz nach Berlin und gab der Stiftung Denkmal, im Rahmen des Videoarchiv-Projektes »Sprechen trotz allem« ein Interview, das auf der Seite www.sprechentrotzallem.de zu sehen ist.