Hintergrund
Vor genau 70 Jahren – am 8. Dezember 1941 – wurden in dem kleinen Dorf Kulmhof am Ner (Chełmno nad Nerem), etwa 70 Kilometer nordwestlich von Łódź (Litzmannstadt), einige Hundert Juden mit Motorabgasen ermordet. Die Inbetriebnahme dieser Vernichtungsstätte durch das SS-Sonderkommando Lange ist der Beginn der nationalsozialistischen Massentötung an den europäischen Juden durch Giftgas. Nach 1945 blieb Kulmhof das unbekannte unter den nationalsozialistischen Vernichtungslagern.
Ausstellung »Das unbekannte Vernichtungslager Kulmhof am Ner – Geschichte und Erinnerung«
Die Ausstellung dokumentiert die Geschichte des Vernichtungslagers Kulmhof und gedenkt gleichzeitig der mehr als 150.000 Menschen, die dort getötet wurden. Auf zwölf Ausstellungstafeln werden die Entstehung des Lagers, der Vernichtungsprozess und persönliche Schicksale dokumentiert. Die Ausstellung zeigt zudem, welche Spuren auch 70 Jahre nach dem Verbrechen am Ort noch zu entdecken sind. Auf dem Glaskasten mit dem Modell der Neuen Synagoge in der Raummitte sind die Namen der über 2.600 in Kulmhof ermordeten jüdischen Kinder, Frauen und Männer aus Berlin angebracht. Zusätzlich werden ausgewählte Zitate von Zeitzeugen präsentiert.
Eröffnung
Nach der Begrüßung durch den Direktor des Centrum Judaicum, Dr. Hermann Simon, und einem Grußwort des Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin, Ralf Wieland, wird Prof. Dr. Wolfgang Benz, Sprecher des Beirats der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, eine kurze historische Einführung in das Thema geben. Mit einem Geleit der Initiatoren, Artur Hojan und Cameron Munro, wird die Ausstellung eröffnet. Die Kuratoren der Ausstellung Dr. Ingo Loose, Institut für Zeitgeschichte München–Berlin, Uwe Neumärker und Dr. Ulrich Baumann, Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, werden die Gäste durch die Ausstellung führen.
Veranstalter
Die Ausstellung wurde gemeinsam von der Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum, dem Paritätischen Wohlfahrtsverband LV Berlin e. V., dem Deutsch-Russischen Museum Berlin-Karlshorst, dem ASSOCIATION T4 RESEARCH TEAM und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas – unter anderem mit Mitteln des Bundesbeauftragten für Kultur und Medien – realisiert.
Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
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