Am Donnerstag, 13. Dezember, laden die Stiftungen Denkmal für die ermordeten Juden Europas und »Erinnerung, Verantwortung und Zukunft« (EVZ) zur Podiumsdiskussion »Familienweise Einweisung in ein Konzentrationslager« zum Völkermord an Sinti und Roma. Anlass ist der Jahrestag des »Ausschwitz-Erlass« mit dem Heinrich Himmler vor 70 Jahren die systematische, massenhafte Ermordung von Sinti und Roma aus dem Deutschen Reich einleitete.
Am 16. Dezember 1942 befahl Reichsführer-SS Heinrich Himmler die Deportation der Sinti und Roma aus dem Deutschen Reich, um sie aus ›rassischen‹ Gründen zu ermorden. In den Bestimmungen des Reichskriminalpolizeiamts vom 29. Januar 1943 hieß es dazu, dass »Zigeunermischlinge, Rom-Zigeuner und nicht deutschblütige Angehörige zigeunerischer Sippen balkanischer Herkunft nach bestimmten Richtlinien auszuwählen und in einer Aktion von wenigen Wochen in ein Konzentrationslager einzuweisen [sind]«. Die Podiumsdiskussion soll dazu beitragen, den Völkermord an den Sinti und Roma in den nationalsozialistischen Vernichtungskrieg im Osten einzuordnen und die Erinnerung an diese Opfer stärker als bisher in das öffentliche Bewusstsein zu rufen.
Nach einer Begrüßung durch Günter Saathoff, Vorstand Stiftung EVZ und einer Einführung durch Martin Holler, Autor der Studie »Roma in der besetzten Sowjetunion 1941 – 1944«, diskutieren auf dem Podium Prof. Dr. Jörg Baberowski und Martin Holler vom Institut. für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin, Dr. Silvio Peritore, stv. Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma und Prof. Dr. Johannes Tuchel, Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand. Der Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas Uwe Neumärker moderiert das Gespräch.
Datum: 13. Dezember 2012, 18 Uhr
Ort: Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Ort der Information, Cora-Berliner-Straße 1, 10117 Berlin
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