In Brüssel hat die Europäische Union vor wenigen Tagen den Startschuss für ein Projekt zur Entwicklung einer europaweiten Infrastruktur zur Erforschung des Holocaust gegeben. Das Projekt, das sich »European Holocaust Research Infrastructure« (EHRI) nennt und mit sieben Millionen Euro gefördert wird, sieht europaweit den Aufbau einer gemeinsamen Online-Datenbank vor. Am Ende soll ein umfassendes Holocaust-Archiv entstehen, das nicht nur Historikern, sondern auch der Öffentlichkeit zur Verfügung steht. Daran beteiligt sind 20 Organisationen aus 13 Ländern, unter ihnen die Berliner Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas.
Die Leitung des Projektes der Europäischen Union hat das niederländische Institute for War, Holocaust and Genocide Studies (NIOD) in Amsterdam übernommen. Die koordinierende Direktorin des EHRI-Projektes heißt Dr. Conny Kristel, NIOD.
Bei dem Vorhaben handelt es sich um das bislang größte europäische Forschungsprojekt zur Geschichte des Holocaust. Die Partnerorganisationen wollen in den kommenden vier Jahren den Aufbau einer gemeinsamen Datenbank gewährleisten, in der Archivmaterialien erfasst sind, die derzeit über ganz Europa verstreut sind und bisher nur vor Ort zugänglich waren. Archive und Sammlungen sollen miteinander verknüpft werden, um so Forschern, aber auch Privatpersonen, online unkompliziert Einblick in die Holocaust-Forschung zu ermöglichen. Auch Schulen und Universitäten werden davon profitieren.
EHRI-Partner sind unter anderem Archive, Bibliotheken, Forschungsinstitutionen, Museen und Gedenkstätten mit Sitz in Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Israel, den Niederlanden, Norwegen, Österreich, Polen, der Tschechischen Repbulik, Ungarn und im Vereinigten Königreich.
Am Projekt beteiligt auf deutscher Seite sind neben der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas außerdem das Institut für Zeitgeschichte München-Berlin, der Internationale Suchdienst in Bad Arolsen und die Universität in Göttingen.
Alle EHRI-Partner im Überblick:
NIOD-KNAW. Institute for War, Holocaust and Genocide Studies (Netherlands, coordinator)
DANS-KNAW. Data Archiving and Networked Services (Netherlands)
CEGES-SOMA. Centre for Historical Research and Documentation on War and Contemporary Society (Belgium)
Jewish Museum in Prague (Czech Republic)
Institut für Zeitgeshichte München-Berlin (Germany)
Yad Vashem. The Holocaust Martyrs and Heroes Remembrance Authority (Israel)
The Wiener Library for the Study of the Holocaust & Genocide (UK)
Holocaust Memorial Center (Hungary)
HL-senteret. Centre for Studies of Holocaust and Religious Minorities (Norway)
National Archives of Finland (NAF) (Finland)
The Emanuel Ringelblum Jewish Historical Institute (Poland)
King’s College London (UK)
Georg-August-Universität Goettingen (Germany)
Athena RC/IMIS (Greece)
Mémorial de la Shoah, Centre de documentation juive contemporaine (France)
Internationaler Suchdienst/International Tracing Service (ITS) (Germany)
Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas (Germany)
Terezín Memorial (Czech Republic)
Beit Theresienstadt (Israel)
Wiener Wiesenthal Institut für Holocaust-Studien (Austria)
Contact EHRI at:
NIOD. Institute for War, Holocaust and Genocide Studies
Herengracht 380, 1016 CJ Amsterdam, The Netherlands
Telephone: 00 31 20 5233 800 (general)
E-Mail Petra Drenth: p.drenth [at] niod.knaw.nl
E-Mail Anne Helfrich: a.helfrich [at] niod.knaw.nl
www.ehri-project.eu
Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
- +49 30 263943 26
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