Es war Eberhard Jäckel, der während des epochalen geschichtskulturellen Umbruchs der 1980er Jahre erstmals den Vorschlag zur Errichtung eines Denkmals für die ermordeten Juden Europas äußerte. Gemeinsam mit der Publizistin Lea Rosh, mit der Bürgerinitiative Perspektive Berlin e. V. und schließlich mit dem Förderkreis Denkmal für die ermordeten Juden Europas e. V. setzte er sich für dieses Denkmal ein. Mit der deutschen Wiedervereinigung rückte das Projekt allmählich in die Mitte des Erinnerns. 1999 beschloss der Deutsche Bundestag in seiner letzten Sitzung in Bonn die Verwirklichung des aus einem Wettbewerb hervorgegangenen Entwurfs von Peter Eisenmann, im Jahr darauf die Gründung der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas.
»Das bürgerschaftliche Engagement Jäckels wurde von der Politik, die die Pflege der Erinnerung an den Holocaust als staatliche Aufgabe begriff, aufgenommen – er hat damit ganz maßgeblich dazu beigetragen, dass das heute weltbekannte Mahnmal in der Mitte Berlins entstand«, erklärte dazu der Vorsitzende des Kuratoriums der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, Bundestagspräsident Norbert Lammert.
Von Beginn an gehörte Eberhard Jäckel dem Kuratorium der Stiftung an und prägte als Mitglied einer vierköpfigen Arbeitsgruppe die inhaltliche Konzeption des Ortes der Information beim Denkmal. Mit der Einweihung des Denkmals im Mai 2005 fand der schließlich 17 Jahre andauernde Einsatz für die Verwirklichung des Vorhabens seinen Abschluss. Besonders am Herzen lag ihm auch in den darauffolgenden Jahren die Erinnerung an die Namen der Ermordeten. »Ziffern und Zahlen können nicht genügen« schrieb er 2005. Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas wird dieses Vermächtnis bewahren.
Eberhard Jäckel ist am 15. August 2017 in seiner Wahlheimat Stuttgart-Birkach im Alter von 88 Jahren gestorben.
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