4. Juni 2025, 18 Uhr, Lesesaal der Bibliothek im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus, Adele-Schreiber-Krieger-Straße 1, 10117 Berlin
Die Bibliothek des Deutschen Bundestages, der Fachbereich Geschichte, Politik und Kultur (WD 1) und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas laden ein zu einer gemeinsamen Veranstaltung mit einer Lesung.
Einführung
Julia Klöckner, Präsidentin des Deutschen Bundestages
Lesung
Nina Kunzendorf, Schauspielerin
Moderiertes Gespräch
Julia Franck, Schriftstellerin, und Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal
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Um Anmeldung bis zum 27. Mai 2025 wird gebeten:
Deutscher Bundestag
Bibliothek, Platz der Republik 1, 11011 Berlin
Telefon: 030 227-33073
vorzimmer.id1@bundestag.de
Hintergrund:
Jeanette Wolff (1888 – 1976) gehört zu den großen, mutigen Frauenpersönlichkeiten der deutschen Nachkriegsgeschichte. Als Jüdin und SPD-Politikerin wird sie bereits im März 1933 von der SA für zwei Jahre inhaftiert. Im Januar 1942 verschleppt die SS sie nach Riga und im Sommer 1944 in das KZ Stutthof. Nach einem Todesmarsch wird sie am 26. Januar 1945 von der Roten Armee befreit. 1946 verfasst sie ihren Erlebnisbericht Sadismus oder Wahnsinn in Berlin. Im ersten Deutschen Bundestag ist sie die einzige weibliche Holocaust-Überlebende, eine mahnende Stimme bis zuletzt.
Eine Kooperation des Deutschen Bundestages und der Stiftung Denkmal ermöglichte nun die Neuauflage des Erlebnisberichts von Jeanette Wolff als wichtiges Zeitzeugnis gegen das Vergessen.
Zum Buch
1946 niedergeschrieben, ist »Sadismus oder Wahnsinn« einer der frühesten, publizierten Erlebnisberichte des Holocaust. Auf 64 Seiten schildert Wolff in eindringlicher Weise ihre Verfolgungserfahrung. Manches, schreibt sie im Vorwort, werde dem Leser grauenhaft erscheinen, aber so grausam, wie es wirklich gewesen sei, das wiederzugeben, dazu sei jede Sprache zu arm …