Claudia Roth, Bundestagsvizepräsidentin, lud am Abend des 7. Mai 2020 zu einem ganz besonderen Abend des Gedenkens anlässlich 75 Jahre Kriegsende ein.
Das Erinnern an 75 Jahre Kriegsende konnte aufgrund der Corona-Pandemie in geplanter Form nicht stattfinden. Aber mit dem Vorsatz: »Das Gedenken darf nicht ausfallen!«, wurde der Blick zurückgerichtet, es kamen Zeitzeugen und Zeitzeuginnen zu Wort, es gab Gespräche über die Bedeutung von Erinnerung und Gedenken an die Befreiung. Und der Blick wurde nach vorn gerichtet – mit der Frage, wie Erinnerung auch künftig ohne die direkte Begegnung mit Zeitzeugen und Zeitzeuginnen wachgehalten werden kann und was das alles mit einer starken, wehrhaften Demokratie zu tun hat.
Es sprachen Jörg Skriebeleit (Gedenkstätte Flossenbürg) und Uwe Neumärker (Stiftung Denkmal für die Ermordeten Juden Europas) mit Claudia Roth (MdB und Vizepräsidentin) über die Wichtigkeit und Dringlichkeit des Erinnerns.
Manuel Sarrazin (MdB) diskutierte mit Sylvain Waserman (Vizepräsident Nationalversammlung, Frankreich), Krzysztof Ruchniewicz (Universität Wrocław) und Dr. David G. Marwell (Leo Baeck Institut) über die Bedeutung des Tags der Befreiung.
Erhard Grundl (MdB) beleuchtete mit Shermin Langhoff (Gorki Theater) und Jürgen Kaumkötter (Zentrum der verfolgten Künste Solingen) die Frage, was Kunst und Kultur zur Erinnerung beitragen können und Konstantin von Notz (MdB) blickte mit Maximilian Steinbeis (Verfassungsblog) auf die Aufarbeitung von Geschichte in seiner Bedeutung für unsere Demokratiegeschichte.
Umrahmt wurden die Gespräche von Stimmen von Zeitzeugen und Zeitzeuginnen sowie von Künstlern und Künstlerinnen gelesenen Zeitzeugnissen und künstlerischen Beiträgen, u.a. von Wladimir Kaminer (Autor), Etta Scollo (Musikerin), Hans-Jochen Wagner (Schauspieler), Carol Schuler (Schauspielerin), Sandro Roy (Musiker) und Alice Dwyer (Schauspielerin).
Die Aufzeichnung des Gedenkabends findet sich hier.