23. Februar 2025, 11.00 – 12.30 Uhr, Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz, Am Großen Wannsee 56-58, 14109 Berlin
- Historisch-politische Matinée zur Bundestagswahl
- Gespräch und Diskussion auf Ukrainisch, ins Deutsche gedolmetscht
- Kostenfrei, bitte spenden Sie für die Arbeit des Hilfsnetzwerks für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine
Um Anmeldung wird gebeten: bitte hier über das Anmeldeformular der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz!
Am Tag der Bundestagswahl, gewissermaßen auf Ihrem Weg zum Wahllokal, laden wir Sie zu einem Gespräch mit der ukrainischen Zeitzeugin Svitlana Petrowskaja ein.
Mit unserer Veranstaltung wollen wir Sie zur Wahl aufrufen – und gleichzeitig an den dritten Jahrestag des Angriffs Russlands auf die Ukraine am 24. Februar 2022 erinnern.
Als vor drei Jahren der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine beginnt, flieht Svitlana Petrowskaja im Alter von 87 Jahren nach Berlin – wo ihre Tochter, die 2013 mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis ausgezeichnete Katja Petrowskaja (Vielleicht Esther), seit 1999 wohnt.
Svitlana Petrowskaja konnte sich 1941, als damals Sechsjährige, zusammen mit ihren Eltern und ihrer Schwester vor den Deutschen ins russische Hinterland jenseits der Wolga retten. Ihre Großmutter und Tante gehören zu den Opfern der Massenerschießungen von Jüdinnen und Juden in Babyn Yar, eines der größten Massaker des Zweiten Weltkrieges, das SS und Wehrmacht kurz nach dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion in Kyiv durchführten.
Bekannt wurde die mehrfach ausgezeichnete Geschichtslehrerin ganz am Anfang des Angriffskrieges durch einen eindrucksvollen Appell, den sie an die russischen Mütter der Soldaten richtete: Sie forderte sie auf, ihre Söhne nicht in diesen grausamen Krieg zu schicken, nicht der staatlichen Propaganda Glauben zu schenken und die Augen zu öffnen angesichts der Kriegsverbrechen und der Terrorisierung der ukrainischen Zivilbevölkerung.
Diese MatinéeVeranstaltung des Hilfsnetzwerks für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine und der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz in Kooperation mit:
- Aktion Sühnezeichen Friedensdienste
- Gedenkstätte Deutscher Widerstand
- KONTAKTE-KOHTAKTbI e.V.
- Museum Berlin-Karlshorst
- Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten
- Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas
- Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ)
- Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum
Das Hilfsnetzwerk für Überlebende der NS-Verfolgung in der Ukraine wurde am 9. März 2022 gegründet, mit dem Ziel Überlebende der NS-Verfolgung und ihre Familien schnell und unbürokratisch zu unterstützen. Ihm gehören mittlerweile 47 Organisationen – Gedenkstätten, Stiftungen und zivilgesellschaftliche Erinnerungsinitiativen – an. Die Koordinierung des Hilfsnetzwerks wird unterstützt durch eine Förderung der Stiftung Erinnerung, Verantwortung und Zukunft (EVZ).