Am 19. Oktober 2016 fanden sich auch dieses Jahr wieder mehrere Hundert Menschen am Mahnmal »Gleis 17« zusammen, um den Berliner Jüdinnen und Juden zu gedenken, die in die nationalsozialistischen Vernichtungslager deportiert wurden. Am 18. Oktober 1941, vor 75 Jahren, verließ der erste Berliner »Osttransport« mit 1089 jüdischen Kindern, Frauen und Männern den Bahnhof Grunewald in Richtung Lodz (»Litzmannstadt«).
Neben Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und Mitglied der Ständigen Konferenz, waren auch Bundestagspräsident Dr. Norbert Lammert und Frank Henkel, Senator für Inneres und Sport, gekommen, um zu den rund 350 Gästen zu sprechen. Als Hauptredner sprach der Zeitzeuge und Holocaustüberlebende Horst Selbiger.
Im Anschluss an die Ansprachen stellten Studierende der Universität der Künste Berlin ihr Pilotprojekt »Schienen in den Tod – Brücken in die Zukunft« vor. Für die musikalische Umrahmung der Gedenkveranstaltung sorgte der Geiger Dragan Cordes. Am Ende der Zeremonie wurden weiße Rosen am Bahnsteig niedergelegt.
Die Gedenkzeremonie am »Gleis 17« ist eine gemeinsame Veranstaltung der Ständigen Konferenz der Leiter der NS-Gedenkorte im Berliner Raum, dem Berliner Senat, der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, der Deutschen Bahn und der Inge Deutschkron Stiftung und fand dieses Jahr zum sechsten Mal in Folge statt.