Die Ständige Konferenz der Leiter der NS-Gedenkorte im Berliner Raum erinnerte am 18. Oktober 2013 zusammen mit dem Berliner Senat, der Jüdischen Gemeinde zu Berlin und der Deutschen Bahn an die Deportationen von Berliner Juden in die nationalsozialistischen Vernichtungslager. Am 18. Oktober 1941 verließ der erste Berliner »Osttransport« mit 1089 jüdischen Kindern, Frauen und Männern den Bahnhof Grunewald in Richtung Lodz (»Litzmannstadt«). Am vergangenen Freitag, 72 Jahre später, versammelten sich mehrere Hundert Menschen an der Gedenkstätte »Gleis 17« um den Opfern zu gedenken.
Neben dem Vorsitzenden der Ständigen Konferenz, Prof. Dr. Johannes Tuchel, und dem Präsidenten des Abgeordnetenhauses von Berlin, Ralf Wieland, hielt auch der Rabbiner Daniel Alter ein Grußwort. Er machte in seiner Rede deutlich, wie wichtig die Aufgabe der Überlebenden ist: »Menschen wie Inge Deutschkron, Margot Friedländer und Walter Frankenstein sind Vorbilder für uns alle.« Besonders berührt waren die Gäste von der Gedenkrede des Holocaustüberlebenden Walter Frankenstein. Seine Frau, seine zwei Söhne und er hielten sich zwischen 1942 und 1945 im Berliner Untergrund versteckt und konnten so überleben. Der 89-Jährige äußerte in seiner Ansprache eindringlich die Bitte: »Seht nicht weg!«
Schülerinnen und Schüler des Max-Planck-Gymnasiums trugen Stolperstein-Biografien von deportieren Kindern vor und gaben den Anwesenden so einen Einblick in das kurze Leben dieser jungen Menschen. Für die musikalische Umrahmung der Gedenkveranstaltung sorgte die Saxophonistin Kathrin Lemke. Am Ende der Zeremonie wurden weiße Rosen am Bahnsteig niedergelegt. Die Gedenkveranstaltung am »Gleis 17« fand dieses Jahr zum dritten Mal in Folge statt.