Anlass der Aufführung war das einjährige Jubiläum der Online-Ausstellung »Du bist anders?« der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Das Theaterstück basiert auf neun Biografien der Webseite, die Jugendliche aus ganz Europa porträtiert, die in der Zeit des Nationalsozialismus als »anders« ausgegrenzt und verfolgt wurden und die dennoch versuchten, sich selbst zu behaupten. Die Lebensgeschichten der verfolgten Jugendlichen wurden von 35 Schülerinnen und Schülern des St.-Pius-Gymnasiums in Coesfeld unter der Regie der Literaturlehrerin Susanne Westhoff eindrucksvoll auf die Bühne gebracht: Tanz, Musik und requisitenreiche Bilder verbanden die einzelnen Szenen zu einer lebendigen und berührenden Collage.
Ihr Stück verstehen die jungen Theaterspieler nicht nur als Rückblick auf eine unheilvolle Geschichte, sondern gleichzeitig als Mahnung in einer Zeit, in der Menschen noch immer diskriminiert und verfolgt werden. Ihre Inszenierung soll zu mehr Toleranz aufrufen und verdeutlichen, dass Anderssein in einer Gesellschaft nur eine Frage der Sichtweise ist.
Wie bereits die Uraufführung in Coesfeld war die Aufführung in Berlin, die auf Einladung der Stiftung zustande kam, ein großer Erfolg. Die Schülerinnen und Schüler aus Nordrhein-Westfalen wurden vom Publikum mit starkem Applaus belohnt. Christine Teske, stellvertretende Schulleiterin des Robert-Blum-Gymnasiums, und Uwe Neumärker, Stiftungsdirektor, freuten sich über die gute Resonanz, die das Coesfelder Theaterstück an diesem Abend beim Publikum auslöste. Sowohl vom Stück selbst als auch vom Engagement der Schüler besonders gerührt war Batsheva Dagan, Überlebende des Vernichtungslagers Auschwitz, die an diesem Abend Ehrengast der Veranstaltung war.