Am 11. April wurde die Ausstellung »Massenerschießungen. Der Holocaust zwischen Ostsee und Schwarzem Meer 1941–1944« im Block 3 des ehemaligen »KdF«-Bades Prora, Teil der Stadt Binz, eröffnet.
Dieses Projekt der Stiftungen Denkmal und Topographie des Terrors wurde 2016 anlässlich des 75. Jahrestages des deutschen Angriffs auf die Sowjetunion erarbeitet und beleuchtet erstmals umfassend die Massenerschießungen deutscher und einheimischer Einheiten von Juden und anderen Opfergruppen.
Nach der Begrüßung der Gäste durch die Geschäftsführerin des Dokumentationszentrums, Katja Lucke, sprach Dieter Holtz, langjähriger Sassnitzer Bürgermeister, der den Verein immer aktiv unterstützt hat und es weiterhin tut. Er mahnte, dass Deutschland gerade in schwierigen Zeiten die nationalsozialistischen Verbrechen niemals vergessen dürfe und dass insbesondere der Austausch mit dem Nachbarn Polen fortgeführt werden müsse. Anschließend führte der Vorstandsvorsitzende des Vereins und Mitkurator der Ausstellung Uwe Neumärker in das »schwierige« Thema ein. Er erläuterte die Dimension deutscher Verbrechen in der besetzten Sowjetunion, denen 14 Millionen Zivilisten zum Opfer, darunter zwei Millionen erschossene jüdische Kinder, Frauen und Männer. Zum Schluss seines Vortrages stellte Uwe Neumärker das internationale Projekt »Erinnerung bewahren« der Stiftung vor und wies auf die Aktualität der Massenmorde am Beispiel der weißrussischen Stadt Brest hin, wo im April dieses Jahres bei Bauarbeiten ein Massengrab entdeckt wurde.
Die Ausstellung ist bis zum 30. Juli 2019 im Dokumentationszentrum Prora, Dritte Straße 4, 18609 Prora, zu sehen.