Anlässlich des internationalen Welt-Roma-Tages am 8. April 2016 lud die Stiftung Denkmal am 7. April zu einem Zeitzeugengespräch mit dem niederländischen Sinto Zoni Weisz und der Moderatorin Katty Salié in die Botschaft des Königreichs der Niederlande. I.E. Monique van Daalen, Botschafterin der Niederlande in Deutschland, begrüßte die etwa 140 Gäste. Daran schloss sich eine inhaltliche Einführung Uwe Neumärkers, Direktor Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, an. Anschließend berichtete Zoni Weisz im Gespräch mit Katty Salié aus seinem Leben: wie seine Familie 1944 nach Westerbork und Auschwitz deportiert worden war und er sich als 7-Jähriger in Wäldern und auf Bauernhöfen versteckte. Zoni Weisz erzählte, wie er durch seine Neugier und der vom Vater übernommenen Liebe zu Blumen einige Jahre später zu einem der erfolgreichsten Floristen der Niederlande wurde, dass seine Herkunft auch nach dem Krieg noch ein Problem darstellte und er, wenn er nach seiner dunkleren Hautfarbe gefragt wurde, meist antwortete er sei »Italiener oder so …«. Bis heute kenne er viele Sinti, die sich aus Angst vor Diskriminierung, sei es am Arbeitsplatz oder im Freundeskreis, nicht als solche zu erkennen gäben. Zoni Weisz sprach über den Umgang mit Ausgrenzung, über die Notwendigkeit vom Zugang zu Bildung und das Vorhandensein mehrerer Identitäten: »Man kann Teil einer bestimmten Gesellschaft und trotzdem Sinto sein. In meinem Herz bin ich Sinto und zugleich stolzer Niederländer!«
Am Folgetag sprach Weisz als Hauptredner zur Kundgebung für Solidarität mit den Sinti und Roma Europas gegenüber vom Brandenburger Tor.