»Der Prozess – Adolf Eichmann vor Gericht« – so lautet der Titel der Sonderausstellung, die am 05. April 2011 in der Topographie des Terrors (Niederkirchnerstrasse 8) im Beisein von Staatsminister Bernd Neumann (CDU) und der Berliner Justizsenatorin Giesela von der Aue (SPD) unter großer Beteiligung der Öffentlichkeit eröffnet wurde.
Die Ausstellung dauert bis zum 18. September 2011 und wurde gemeinsam von der Stiftung Topographie des Terrors, der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und der Gedenk- und Bildungsstätte Haus Wannsee erarbeitet. Sie entstand aus Anlass des Prozessbeginns vor 50 Jahren in Israel.
Mit dem Beginn des Prozesses gegen Eichmann stand erstmals einer der Täter im Licht der Öffentlichkeit. Weltweit Aufmerksamkeit fanden außerdem zum ersten Mal die bedrückenden Schilderungen von überlebenden Opfern. Das Auftreten Eichmanns vor Gericht löste Diskussionen über Schuld und Verantwortung Einzelner im nationalsozialistischen System aus. Der Prozess führte u. a. zu einer Wende bei der Aufarbeitung von NS-Verbrechen.
Die Ausstellung widmet sich beiden Aspekten des Verfahrens, zum einen den Zeugenaussagen der Opfer, zum anderen der Strategie des Täters. Einen Eindruck davon vermitteln u. a. Original- Film- und Tonaufnahmen, die aus dem Jerusalemer Gerichtssaal stammen. Der kugelsichere Glaskasten, in dem Eichmann während des Prozesses saß, wird ab Mai ebenfalls in der Berliner Ausstellung zu sehen sein. Bis September sind zahlreiche begleitende Veranstaltungen vorgesehen. Auch ein Katalog ist zur Ausstellung erschienen.