Der Preis für den Besten Film ging an den ungarischen Regisseur Árpád Bogdán für GHETTO BALBOA. Der Dokumentarfilm begleitet den mühevollen Aufstieg des Boxers Zoltán Szabó aus einem Budapester Roma-Ghetto in den professionellen Boxsport. Als Bester Kurzfilm wurde der bulgarische Spielfilm THE SON von Hristo Simeonov ausgezeichnet, den Preis nahm der Hauptdarsteller Borislav Rusev entgegen. Das Publikum votierte mehrheitlich für die den Dokumentarfilm TAIKON über die schwedische Roma-Aktivistin und Schriftstellerin Katarina Taikon, den der Regisseur Gellert Tamas entgegennahm.
Árpád Bogdán kommentierte die Entscheidung der Festivaljury: »Ich hoffe, dass der Film noch mehr junge Roma dazu motiviert, ihre Träume hartnäckig zu verfolgen und Profis in verschiedenen Bereichen zu werden – egal ob als Sportler, Filmemacher oder Lehrer.«
Das Dinner war als halböffentliche »Familientafel« angelegt. Kurze Wortbeiträge einzelner Gäste sollten die Geladenen zum Austausch zu ausgewählten Themen anregen. Jana Mechelhoff-Herezi, bei der Stiftung Denkmal für den Arbeitsbereich »Erinnerung an Sinti und Roma« zuständig, berichtete kurz von der Arbeit der Stiftung und des Bündnisses für Solidarität mit den Sinti und Roma Europas. Die Stiftung hatte das Bündnis zusammen mit RomaTrial 2015 initiiert. Abschließend schilderte sie aus ihrer persönlichen und beruflichen Erfahrung konkrete Beispiele von Antiziganismus.
Anspruch der Festivalmacher, Veronika Patockova und Hamze Bytyçi vom Berliner Verein RomaTrial, war, den Dialog zwischen Künstlern und den verschiedenen Roma-Communities und auch zwischen Roma und Nicht-Roma zu eröffnen. 600 Besucher kamen zu dem fünftägigen Festival. Die ausgewählten Filme boten ein breites Spektrum jenseits der gewohnten stereotypisierenden Bild- und Erzählwelten. Es ist auf beeindruckende Weise gelungen, den eigenen Geschichten, den Gegenerzählungen – darunter etliche Heldengeschichten – Raum zu geben und das bisher Ungesehene an die Oberfläche zu holen.