Halina Birenbaum (*1929) wird als Tochter von Jakub und Pola Grynsztejn in Warschau geboren und wächst mit zwei älteren Brüdern auf. Bald nach dem deutschen Überfall auf Polen am 1. September 1939 muss ihre Familie in das Warschauer Ghetto übersiedeln. Es herrschte qualvolle Enge, bis zu 500.000 Menschen befanden sich zeitweilig darin. Im Juli 1943 wird sie in das KZ Majdanek und von dort nach Auschwitz-Birkenau deportiert. Sie überlebt den Todesmarsch im Januar 1945. Am 2. Mai 1945 wird sie von der Roten Armee als »Kind-Greisin« im Lager Neustadt-Glewe befreit. Ihre Eltern und ein Bruder wurden ermordet. 1947 gelingt ihr die Einwanderung in Palästina, wo sie zunächst in Kibbuzim arbeitet. 1950 heiratet sie Henryk Birenbaum und bekommt zwei Söhne.
Ihr Buch »Ich suchte das Leben bei den Toten«, erschienen im Metropol Verlag, wurde am Abend des 30. Oktobers 2019 gemeinsam mit Dr. Beate Kosmala, der Übersetzerin und Herausgeberin, im ehemaligen Jüdischen Waisenhaus vorgestellt. Im Buch, welches direkt aus der Druckerei zur Veranstaltung kam, beschreibt die Schriftstellerin und Dichterin Halina Birenbaum eindringlich und poetisch ihre Erinnerungen an ihre Familie, ihr Leben in Israel und was es bedeutet, in Polen und Deutschland Zeitzeugin zu sein.
Der Abend wurde von Univ. Prof. Dr. Peter-Alexis Albrecht, Vorstand der gemeinnützigen Cajewitz-Stiftung, eröffnet. Ihm schloss sich Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal, an. Das Gespräch mit Halina Birenbaum, die Lesung im Waisenhaus und auch die folgenden Gespräche mit Schülern im Primo-Levi-Gymnasium im Berliner Ortsteil Weißensee am 31. Oktober und im Ort der Information des Holocaust-Denkmals am 1. November wurden von der Stiftung Denkmal in Zusammenarbeit mit der Cajewitz-Stiftung, der Schwarzkopf-Stiftung, der Gedenkstätte Deutscher Widerstand sowie dem Metropol Verlag gestaltet.