Vor großem Publikum im Auditorium der Stiftung Topographie des Terrors hielt Prof. Dr. W. Michael Blumenthal am 17. November einen spannenden Vortrag über sein Leben. Der ehemalige Finanzminister der USA und spätere Gründungsdirektor des Jüdischen Museums Berlin berichtete, wie er als Kind jüdischer Eltern in den Straßen von Shanghai das Überleben lernte.
Zwischen 1938 und 1941 flohen etwa 18.000 deutsche und österreichische Juden vor den Nationalsozialisten in die chinesische Stadt Shanghai – so auch die Familie Blumenthal. Im Mai 1943 zwangen die japanischen Besatzer diese Juden, in einen eigenen Bezirk zu ziehen. Am 3. September 1945 befreiten amerikanische Truppen das Ghetto. Die Blumenthals emigrierten 1947 in die USA. Das Gespräch mit W. Michael Blumenthal wurde von Prof. Dr. Christoph Stölzl moderiert, seit Juli 2010 -Präsident der Musikhochschule in Weimar.
Veranstalter des Abends waren die Stiftung Topographie des Terrors, die Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas.