Viele Aspekte der Geschichte der preußisch-deutschen Ostprovinzen fanden über Jahrzehnte in der Forschung kaum Beachtung. So auch die Geschichte der jüdischen Gemeinden in diesen Gebieten, die erst nach Ende des Kalten Krieges in den Fokus der Forschung rückten.
Die Konferenz begann mit einer Veranstaltung am Abend des 2. November im Centrum Judaicum, bei der verschiedene Referenten den Spuren jüdischen Lebens im heutigen Polen und Russland nachgingen. Es folgte ein Zeitzeugengespräch mit Karla Wolff, die 1928 als Tochter einer christlichen Mutter und eines jüdischen Vaters in Breslau geboren wurde und dort die nationalsozialistische Verfolgung der Juden miterlebte. Am 3. November fanden im Zeughauskino des Deutschen Historischen Museums Vorträge mit anschließenden Diskussionen zu den Themen »Jüdisches Leben und jüdischer Alltag«, »Antisemitismus, Verfolgung, Vertreibung, Ermordung« und »Jüdische Geschichte nach 1945 – Verlust und Erinnerung« statt. Die Konferenz wurde abgerundet durch eine Podiumsdiskussion zum aktuellen Forschungsstand und zukünftigen Perspektiven.
Veranstalter der Konferenz waren das Centrum Studiów Niemieckich i Europejskich im. Willyego Brandta Uniwersytetu Wrocławskiego, das Deutsche Historische Museum Berlin, das Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin, der Lehrstuhl Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt im Nationalsozialismus der Humboldt-Universität zu Berlin, die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, die Stiftung Flucht, Vertreibung, Versöhnung sowie die Stiftung Neue Synagoge Berlin – Centrum Judaicum.