Am 25. Februar 2016 luden die Stiftungen Denkmal für die ermordeten Juden Europas und Flucht, Vertreibung, Versöhnung zu einem Zeitzeugengespräch in die Landesvertretung Baden-Württemberg. Das Grußwort sprach Peter Friedrich, Bevollmächtigter des Landes Baden-Württemberg beim Bund. Dem folgte eine historische und geografische Einführung durch Uwe Neumärker, Direktor Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Anschließend betrat die 95-Jährige Zeitzeugin Rachel Dror, zusammen mit Dr. Gregor Gysi, die Bühne. Die Überlebende sprach von ihrer Kindheit in Königsberg, wie sich die nichtjüdischen Freunde nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten nach und nach von ihr abwandten, wie der Vater verprügelt wurde und sie selbst trotzdem keine Angst hatte. Ab 1936 bereitete Rachel Dror sich in Hamburg auf die Auswanderung nach Palästina vor, und kehrte nach der ›Reichspogromnacht‹ im November 1938 nach Königsberg zurück. Ein halbes Jahr später wanderte sie aus. Im 1948 neu gegründeten Staat Israel wurde sie eine der ersten Polizistinnen des Landes.
Nachdem Rachel Dror ihre Lebensgeschichte vorgetragen hatte, warnte Gregor Gysi noch einmal vor dem aktuellen Rechtsruck in Deutschland und Europa. Er und Rachel Dror bekräftigten, dass es wichtig sei, über die Zeit des Nationalsozialismus zu sprechen, damit so etwas nie wieder geschehe. Viele der etwa 250 Gäste bedankten sich hinterher bei Rachel Dror für den beeindruckenden Abend.