Am 25. April fand um 19 Uhr im Dokumentationszentrum Topographie des Terrors ein Vortragsabend über »›NS-Terror gegen Homosexuelle‹ – Forschungskontroversen und erinnerungspolitische Positionen« statt. Zu Beginn begrüßte Petra Pau, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestages, die etwa 200 Gäste und rief zu mehr Engagement gegen homosexuelle Diskriminierungsformen auf. Daran schloss sich Jörg Litwinschuh vom Vorstand der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld an, der eine Hierarchie in der Gedenkkultur kritisierte. Abschließend wurden noch Grußworte der Vorsitzenden des Auschwitz-Komitee Deutschland e.V. Esther Bejarano verlesen.
Den ersten Vortrag des Abends hielt Prof. Dr. Michael Schwartz vom Institut für Zeitgeschichte München – Berlin über die Entwicklung der Erinnerungskultur in Deutschland und den aktuellen Forschungsstand. Er ging vor allem auf die Geschichte der Homosexuellenverfolgung ein und betonte die Widersprüchlichkeit der Nationalsozialisten in der Diskriminierung Homosexueller. Anschließend folgte der Vortrag von Dr. Lutz van Dijk, Historiker und Schriftsteller aus Kapstadt/ Amsterdam über die Frage des Erinnerns an die Häftlinge mit dem Rosa Winkel in der Gedenkstätte Auschwitz. Er merkte an, dass eine Erinnerungskultur homosexueller Holocaust-Opfer, vor allem in Auschwitz, etabliert werden müsse und es eine bessere Bildungsarbeit und wissenschaftliche Auseinandersetzung damit geben solle.
Den Abend moderierte Dr. Ulrich Baumann, stellvertretender Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas.