Die Senatsverwaltung für Kultur und Europa und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas luden am Montag, den 15. Mai 2017, um 10 Uhr zur öffentlichen Übergabe der Gedenk- und Informationstafel für die Jüdische Bauschule an der Straße der Pariser Kommune, zwischen Lange Straße und Singerstraße, 10243 Berlin ein.
Nach einer Begrüßung durch Dr. Klaus Lederer, Bürgermeister und Senator für Kultur und Europa des Landes Berlin, und durch Monika Herrmann, Bezirksbürgermeisterin Friedrichshain-Kreuzberg, sprach der Zeitzeuge Walter Frankenstein. Walter Frankenstein, geboren 1924 in Flatow, war 1939 Lehrling an der Jüdischen Bauschule in der früheren Fruchtstraße, heute Straße der Pariser Kommune. Er betonte, wie wichtig ihm diese Erinnerung an dieser Stelle sei. Er erinnerte auch an Arthur Michelsohn, der Polier, der ebenfalls auf einem Foto der Gedenktafel zu sehen ist und nur wenige Tage vor Kriegsende, am 1. Mai 1945, ermordet wurde.
Die Jüdische Bauschule
Die Jüdische Bauschule befand sich zwischen 1937 und 1941 auf dem Grundstück der früheren Fruchtstraße 74 (seit 1971: Straße der Pariser Kommune). Es ist ein vergessener Ort jüdischen Lebens in Berlin. Hier bereiteten sich junge Männer auf ihre erzwungene Auswanderung nach Palästina vor. Das Haus überstand den Zweiten Weltkrieg weitgehend unbeschadet und wurde wie die meisten übrigen historischen Gebäude Ende der 1960er Jahre abgerissen.