Die Begegnung fand im Rahmen einer von der Schule sowie der Offenen Gesellschaft initialisierten Diskussionsreihe zu der Frage: »Welches Land wollen wir sein«?, statt.
Die Schüler von der 7. bis zur 12. Klasse unterhielten sich mit Petra und Franz Michalski über deren bewegtes Leben. Als sein Sprachrohr berichtete Petra Michalski von der Kindheit ihres Mannes, der seit einem Schlaganfall vor einigen Jahren lieber seine Frau sprechen lässt und ihre Erzählungen anschaulich mit alten Fotos und kleinen Ergänzungen zu untermalen weiß.
»Wurden Ihre Verwandten deportiert? Und mussten Sie sich verstecken?«, fragten die Schüler und Petra Michalski antwortete: »Ja, Franz und seine Familie mussten im Versteck leben. Und versteckt sein, ist für Kinder ganz besonders schlimm, weil sie gar nicht verstehen warum man so lebt. Der Franz hat nur kapiert, dass seine Eltern immer trauriger und trauriger wurden und sich immer mehr zurückzogen.« Sie berichtete, wie Bekannte und Nachbarn die Familie aus Breslau zu schikanieren begannen und sie infolgedessen immer einsamer wurden.
Dann ging die Frage an die Schüler zurück: »Was denkt ihr denn, wo man sich in Berlin am besten verstecken kann?« Die Schüler überlegten, dass es vermutlich gut sei, häufig den Standort zu wechseln und Petra Michalski bestätigte, dass Franz und seine Familie genau das getan hätten. »Sie sind von einem Hotel und Unterschlupf zum nächsten gezogen und tagsüber haben sie sich am Bahnhof in großen Menschenmengen versteckt.«
Zum Ende hin kam das Gespräch auch auf die heutige Zeit und Petra Michalski berichtete den Schülern von ihrem eigenen Enkel, der erst zwei Jahre zuvor an einem Berliner Gymnasium als Jude wiederholt körperlich angegriffen und aufs stärkste diskriminiert wurde. Zum Abschied trug sie den Schülern auf: »Deshalb haltet die Augen immer auf – schaut wo ihr helfen und Unrecht verhindern könnt. Aber niemals mit Gewalt, sondern mit Schläue.«