Am Freitag, den 5. Juni 2015, veranstaltete die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Zusammenarbeit mit der Schwarzkopf-Stiftung ein Gespräch zwischen etwa 70 Schülern verschiedener Berliner Gymnasien und der Überlebenden Ilse Heinrich, die als sogenannte Asoziale von den Nationalsozialisten ausgegrenzt und verfolgt und 1944 in das Konzentrationslager Ravensbrück deportiert wurde. Zu dem Schülergespräch, das im Ort der Information des Denkmals für die ermordeten Juden Europas stattfand, erschien Ilse Heinrich zusammen mit ihrer ältesten Tochter.
Sie berichtete aus ihren Leben vor, während und nach der Verfolgung. Anschließend stellten zahlreiche der 14- bis 15-jährigen Schüler Fragen zu der Zeit im Konzentrationslager, aber auch zu ihrem Umgang mit der Vergangenheit heute und ihrer Betätigung als Zeitzeugin. Mehrere Schüler bedankten sich für Frau Heinrichs Mut, heute vor ihnen zu sprechen und bekundeten ihren tiefen Respekt. Darauf erwiderte die Überlebende: »Ich muss euch das erzählen. Bücher können viel schreiben. Filme können viel zeigen. Aber mit euch persönlich darüber zu sprechen, ist etwas anderes.« Im Anschluss zeigte Ilse Heinrich den interessierten Schülern das Bundesverdienstkreuz, das ihr erst vor Kurzem als Anerkennung für ihren Einsatz als Zeitzeugin verliehen wurde.