Aus Anlass des 70. Jahrestages der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz fanden am 27. Januar 2015 zahlreiche Gedenkveranstaltungen statt. In einer Sondersitzung, an der auch Zeitzeugen teilnahmen, gedachten die Abgeordneten des Bundestages der Opfer des Nationalsozialismus. In seiner Rede betonte Bundespräsident Joachim Gauck: »Es gibt keine deutsche Identität ohne Auschwitz« und ergänzte: »Die Erinnerung an den Holocaust bleibt eine Sache aller Bürger, die in Deutschland leben.«
Zu einer Gedenkzeremonie am Denkmal für die ermordeten Sinti und Roma Europas hatten der Zentralrat Deutscher Sinti und Roma, die Hildegard-Lagrenne-Stiftung und die Stiftung Denkmal eingeladen. In ihren Reden gedachten Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal, und Dr. Silvio Peritore, stellvertretender Vorsitzender des Zentralrates Deutscher Sinti und Roma, der als »Zigeuner« verfolgten und ermordeten Angehörigen dieser Minderheit.
Gemeinsam mit dem Lesben- und Schwulenverband (LSVD) hatte die Stiftung Denkmal zu einer weiteren Gedenkfeier am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin-Tiergarten eingeladen. Die Gedenkreden hielten LSVD-Bundesvorstandsmitglied Günter Dworek, Caren Marks, Staatssekretärin im Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, und Uwe Neumärker. Die mehr als 200 Teilnehmer der Gedenkveranstaltung, darunter Hinterbliebene von Opfern des Nationalsozialismus und zahlreiche Mitglieder des Deutschen Bundestages, des Berliner Abgeordnetenhauses und des Brandenburger Landtages, legten am Denkmal Blumen und Kränze nieder.
Viele der zahlreichen Gäste am Denkmal für die ermordeten Juden Europas legten bei ihrem Besuch Blumen nieder. Bei einem Stadtspaziergang zur Berliner Erinnerungslandschaft hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, die Hauptstadt als spannungsreichen Ort unterschiedlicher Gedächtnisse kennenzulernen. Ausgehend vom Holocaust-Denkmal wurden auf dem dreistündigen Spaziergang verschiedene Denkmäler in der näheren Umgebung erkundet.