Am 27. März 2013 veranstaltete die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas gemeinsam mit der Botschaft der Tschechischen Republik und dem C.H. Beck Verlag eine Buchvorstellung mit Zeitzeugengespräch. Vorgestellt wurde das neu erschienene Buch von Prof. Dr. Wolfgang Benz »Theresienstadt. Eine Geschichte von Täuschung und Vernichtung«. Bis heute hält sich das Bild des privilegierten »Altersghettos«, in dem vor allem musiziert und gemalt wurde. Wolfgang Benz beschreibt das Lager Theresienstadt als Ort, der in die »Endlösung« eingebunden und von Hunger, Elend und hoher Sterblichkeit geprägt war. Weit über 100.000 Juden kamen hier ums Leben.
Eine, die das Ghetto Theresienstadt überlebte, ist Edith Erbrich. Die Zeitzeugin aus Frankfurt am Main war eigens nach Berlin gereist, um den Gästen der Veranstaltung von ihren Erlebnissen in Theresienstadt zu erzählen. Edith Erbrich, geb. Bär, wurde im Februar 1945 dorthin verschleppt. Sie war sieben Jahre alt. Ihr traumatisches Erlebnis des Ausgestoßen- und Verlassenseins wirkt über die Befreiung und Rückkehr nach Frankfurt am Main hinaus.
Dr. Vojtěch Blodig, der stellvertretende Leiter der heutigen Gedenkstätte, berichtete von den Schwierigkeiten, Theresienstadt der Nachwelt als Gedenkstätte zu erhalten.
Die über 100 Gäste im Ort der Information des Holocaust-Denkmals wurden zu Beginn der Veranstaltung von Eva Dvořáková, Gesandte-Botschaftsrätin der Botschaft der Tschechischen Republik, und Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal, begrüßt.