Am 8. November 2016, am 75. Jahrestag der ersten Deportation Hamburger Juden ins Ghetto Minsk, wurde in der Hauptkirche Sankt Katharinen nahe der Speicherstadt die deutsch-belarussische Wanderausstellung »Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung« eröffnet. Die Ausstellung war ein gemeinsames Projekt des IBB Dortmund, der IBB Minsk und der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas. Sie ist in Hamburg bis zum 7. Dezember zu sehen und soll auch in anderen deutschen Städten gezeigt werden. Im März 2017 wird die Ausstellung in Minsk eröffnet.
An der feierlichen Eröffnung in der Kirche haben Politiker aus Belarus, Vertreter der Bundesregierung und der Stadt Hamburg sowie geistliche Würdenträger aus beiden Ländern teilgenommen. Es sprachen Ties Rabe, Senator, Freie und Hansestadt Hamburg, Walentin Rybakow, Stellv. Außenminister von Belarus, Peter Junge-Wentrup, IBB Dortmund, Uwe Neumärker, Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, und Dr. Beate Meyer, Institut für die Geschichte der deutschen Juden.
Auf die Eröffnung der Ausstellung folgte eine Gedenkveranstaltung in Erinnerung an die Deportation Hamburger Juden am ehemaligen Standort des Hannoverschen Bahnhofs, wo in Kürze ein Dokumentationszentrum entstehen soll.
Die Eröffnung der Ausstellung endete mit einem bewegenden Bericht der Zeitzeugin Maja Krapina (*1935), die als Kind im Ghetto Minsk lebte und sich noch lebendig an die jüdischen Kinder aus Deutschland in einem – durch einen Zaun – abgetrennten Bereich des Ghettos erinnerte: »Wir versuchten uns zu verständigen, aber keiner sprach die Sprache des anderen.«