»Wer nach Maly Trostenez gebracht wurde, kam nicht zurück«, mit dieses Worten eröffnete der österreichische Bundespräsident Alexander van der Bellen am 13. Juni die Wanderausstellung »Vernichtungort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung« am Heldenplatz in Wien.
Mehr als 55.000 Menschen – darunter knapp 10.000 österreichische Juden – wurden in Malyj Trostenez zwischen 1942 und 1944 ermordet. Erst im Vorjahr hatte Bundespräsident Alexander Van der Bellen dort den Grundstein für ein Denkmal gelegt, das der damalige Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) im März dieses Jahres der Öffentlichkeit übergab.
Die Ausstellung war bereits an verschiedenen Stationen in Deutschland, der Schweiz, Tschechien und Weißrussland zu sehen – für Wien wurde ihr ein eigenes Kapitel hinzugefügt. »Es ist uns wichtig, an diesem innerhalb Österreichs kaum bekannten Vernichtungsort zu erinnern«, sagte Monika Sommer, Direktorin des Hauses der Geschichte Österreich, »…denn er ist Teil unserer Geschichte.«
Die Eröffnungsrede hielt Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Weiterhin sprachen Monika Sommer, Direktorin des Hauses der Geschichte Österreich, Jelena Kuptschina, weißrussische Botschafterin in Österreich, Matthias C. Tümpel, Vorsitzender des IBB e.V., der über die Motive des IBB, die Geschichte dieses Vernichtungsortes bekannter zu machen, berichtete.
Auch Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas, erzählt von der schwierigen Genese des Projekts. Der Ausstellung sei ein dreijähriges hartes Ringen um Texte und Bilder vorausgegangen. »Dass wir diese Ausstellung jetzt in Wien zeigen, ist eine große Sache.«
Die Ausstellung »Vernichtungsort Malyj Trostenez – Geschichte und Erinnerung« ist vom 14. Juni bis 27. Oktober 2019 bei freiem Eintritt im Haus der Geschichte Österreich zu sehen.