Am 7. Oktober 2014 veröffentlichte die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas den Zeitzeugenbericht »Zerstörte Kindheit und Jugend. Mein Leben und Überleben in Berlin« von Regina Steinitz, die sich nach jahrzehntelangem Schweigen entschloss, ihre Erinnerungen zu veröffentlichen.
Regina und ihre Zwillingsschwester Ruth kamen 1930 in der deutschen Hauptstadt zur Welt. Ihr Vater konnte sich 1938 ins amerikanische Exil retten. Als die Mutter 1940 an Tuberkulose verstarb, kamen Regina und Ruth in das Jüdische Kinderheim in der Fehrbelliner Straße, wo sie eine neue Familie fanden. Nach der Auflösung der Einrichtung gelangten sie in die Obhut von Pflegeeltern. Nach deren Verhaftung gelang es ihrem nicht-jüdischen Onkel, dem Bruder der Mutter, die Schwestern zu sich zu holen. 1945 erlebten Regina und Ruth ihre Befreiung durch die Rote Armee in Berlin. 1948 wanderten die Schwestern nach Israel aus, wo sie heirateten und noch heute leben.
Die Buchpräsentation im Betsaal des ehemaligen Jüdischen Waisenhauses Pankow fand in Anwesenheit von Regina Steinitz, ihrem Mann Zwi und ihrer Schwester Ruth sowie von mehr als 170 Gästen statt. Nach den Grußworten von Matthias Köhne, Bezirksbürgermeister von Pankow, und Tim Renner, Kulturstaatssekretär des Landes Berlin, berichtete Regina Steinitz im Gespräch mit dem Moderator Knut Elstermann aus ihrem Leben und über die Entstehung des Buches.
Die Lebenserinnerungen Regina Steinitz‘ wurden durch Regina Scheer, Autorin und ausgewiesene Expertin für die jüdische Geschichte Berlins, aufbereitet. Der Zeitzeugenbericht ist mit einem Geleitwort des Regierenden Bürgermeisters Klaus Wowereit erschienen und für 5 € unter info[at]stiftung-denkmal.de erhältlich (ISBN 978-3-942240-16-1).