Die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas begrüßt ausdrücklich die von US-Außenminister Antony Blinken und Heiko Maas, Bundesminister des Auswärtigen, unterzeichnete historische Absichtserklärung über einen zwischenstaatlichen Dialog zu Fragen des Holocaust. Ein regelmäßiger bilateraler Dialog soll dazu beitragen, dass sich die Vereinigten Staaten und Deutschland bei der Bewältigung der wachsenden Zahl von Herausforderungen, die die langfristige Erinnerung an den Holocaust bedrohen, enger abstimmen. (Absichtserklärung zum Start des Dialogs über Holocaustfragen zwischen dem Außenministerium der Vereinigten Staaten und dem Auswärtigen Amt, 24. Juni 2021)
Als Bundesstiftung, die für das Holocaust-Mahnmal als Ort des Gedenkens, der Aufklärung und Begegnung zuständig ist, drei weitere nationale Denkmäler für NS-Opfer betreut und laut Gesetz dazu beiträgt, »die Erinnerung an alle Opfer des Nationalsozialismus und ihre Würdigung in geeigneter Weise sicher zu stellen«, ist es eine besondere Anerkennung, Teil dieses zukünftigen transatlantischen Austauschs zu sein. »Wir freuen uns auf diese geplante intensive Zusammenarbeit mit den jeweiligen Außenministerien und unseren Partnern vom Holocaust Memorial Museum in Washington«, betont Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal. »Mit Blick auf die heutigen Herausforderungen, ist es von besonderer Bedeutung künftige Generationen fortwährend aufzuklären, Erinnerung an die Opfer lebendig zu halten und zu verantwortungsvollem Handeln ohne Hass und Ausgrenzung aufzurufen«, so Neumärker weiter. »Ein intensiverer Austausch über gemeinsame Strategien zur Bekämpfung der Leugnung und Relativierung des Holocaust und zur künftigen Gestaltung von Erinnerung ist unerlässlich. Auch der Umgang mit den historischen Orten deutscher Verbrechen – vor allem die Massengräber von Juden und Roma in der Ukraine und Belarus – muss Gegenstand der Beratungen sein.«
Die ersten formalen Beratungen sind für Ende 2021 geplant.