Die Stiftung Denkmal hat für den diesjährigen Vorlesetag die Schauspielerin Janina Fautz gewinnen können. Sie hat für den Vorlesetag den Repräsentantensaal der Neuen Synagoge in Berlin besucht, und dort aus dem Zeitzeugenbericht Nechama Drobers »Ich heiße jetzt Nechama — Mein Leben zwischen Königsberg und Israel« gelesen.
Die Geschichte von Nechama Drober
Nechama Drober wurde 1927 in Königsberg, der damaligen Hauptstadt Ostpreußens, geboren. In den Jahren nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933 wurde das Leben für die Familie immer schwieriger. Juden wurden zunehmend verfolgt und ausgegrenzt. Ab 1942 durften Nechama und ihre Schwester Rita nicht mehr zur Schule gehen, stattdessen mussten sie Zwangsarbeit leisten. Im selben Jahr wurde Nechama Zeugin der ersten Deportation aus Königsberg. Sie verlor Freunde und Angehörige. Sie überlebte die alliierten Bombenangriffe, die Eroberung Ostpreußens durch die Rote Armee Anfang 1945 und ihre Flucht über Litauen nach Kischinew. 1990 wanderte sie nach Israel aus. Am 9. August 2023, eine Woche vor ihrem 96. Geburtstag, verstarb Nechama Drober in Israel.