Vor 20 Jahren, am 25. Juni 1999, fasste der Deutsche Bundestag nach langjähriger Debatte mehrheitlich und parteiübergreifend den Beschluss, das Denkmal für die ermordeten Juden Europas zu errichten. Für die Umsetzung des Beschlusses, die Planung und Verwirklichung von Stelenfeld und Ort der Information wurde mit Wirkung des 6. April 2000 die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas gegründet.
20 Jahre nach dem Bundestagsbeschluss und 14 Jahre nach der Eröffnung des Denkmals ist das Interesse der Besucher weiterhin ungebrochen groß. Von Mai 2005 bis Mai 2019 besuchten über 6,6 Millionen Gäste die Ausstellung im Ort der Information. Auch die stetig steigende Nachfrage der umfangreichen Gruppenangebote (jährlich durchschnittlich: 2.400 Buchungen) unterstreicht die andauernde Akzeptanz des Denkmals als zentraler Erinnerungsort in Deutschland.
Die Stiftung und das Denkmal werden vom Bund finanziert, jährlich werden Mittel in Höhe von 3,6 Millionen Euro im Haushalt der Kulturstaatsministerin für die Arbeit der Stiftung eingestellt.
Seit der Übergabe des Denkmals an die Öffentlichkeit sind die Aufgaben der Stiftung stetig gewachsen. »Die Selbstverpflichtung der Bundesrepublik Deutschland vom Sommer 1999, aller Opfer des Nationalsozialismus – dazu gehören auch sowjetische Kriegsgefangene oder die sogenannten Asozialen – würdig zu gedenken, ist und bleibt Richtschnur der vielfältigen Aktivitäten der Stiftung«, so Direktor Uwe Neumärker.
Am 22. April 2020, 75 Jahre dem Ende des Zweiten Weltkrieges, 20 Jahre nach Gründung der Stiftung und 15 Jahre nach Eröffnung des Holocaust-Denkmals wird die Stiftung gemeinsam mit dem Förderkreis um Lea Rosh mit einer Veranstaltung in der Landesvertretung Rheinland-Pfalz auf den bürgerschaftlichen Ursprung der Idee eines Denkmals und auf die geleistete Arbeit am zentralen Erinnerungsort schauen. Zugleich sollen gemeinsam mit dem Kuratoriumsvorsitzenden, Bundestagspräsident Dr. Wolfgang Schäuble, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, Zeitzeugen, Jugendlichen und dem Europaabgeordneten Sergej Lagodinski die zukünftigen Herausforderungen sowie Visionen für eine erfolgreiche europäische Erinnerungsarbeit erörtert werden.