von Uwe Neumärker, Direktor der Stiftung Denkmal
Organisiert wurde die Zusammenkunft durch das United States Holocaust Memorial Museum in Washington D. C., vor allem durch den Direktor für internationale Angelegenheiten Paul Shapiro, den Europarat in Straßburg und die Mailänder Holocaustgedenkstätte.
Zunächst stellten Kollegen des Museums für die Geschichte der Rumänischen Juden und des Holocaust in Bukarest, des »Babi Yar Holocaust Memorial Center« in Kiew, des »United Kingdom Holocaust Memorial« in London und des »Memoriale della Shoah« in Mailand ihre Pläne für die Errichtung zentraler Gedenkstätten für die ermordeten Juden vor. Während in Bukarest und London staatliche Projekte umgesetzt werden sollen, ist es in Kiew eine private Initiative – allerdings mit Unterstützung des ukrainischen Präsidenten und der Stadt – und in Mailand eine städtische.
Im Anschluss stellten Simonetta Della Seta, seit 2016 Direktorin des neugeschaffenen Museums der Italienischen Juden und des Holocaust in Ferrara, Andrea Mork, Chefkuratorin des 2016 eröffneten Hauses der Europäischen Geschichte in Brüssel und Uwe Neumärker Direktor der im Jahr 2000 gegründeten Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas in Berlin die Arbeit ihrer Einrichtungen vor und berichteten über Diskussionen im Vorfeld, über Herausforderungen der Umsetzung und im Alltag. In fünf anschließenden Diskussionsrunden wurden die Beweggründe für Errichtung von Holocaustgedenkstätten in den einzelnen Städten, Fragen der Nachhaltigkeit und Perspektiven der Holocaustvermittlung, ebenso wie Besucherbedürfnisse und Möglichkeiten einer künftigen Zusammenarbeit lebhaft diskutiert.
Besonders beeindruckend war ein Rundgang durch den unterirdischen Teil des Mailänder Bahnhofs, dem Ausgangspunkt der Deportationen italienischer Juden und politischer Gefangener nach Auschwitz, Mauthausen oder Bergen-Belsen 1943/44, der weiterhin zu einer modernen Gedenkstätte umgebaut wird.