Walerjan Wróbel, geboren 1925 in Fałków, wo er mit seinen Eltern und drei Geschwistern auf einem Bauernhof lebte. Er besaß zeichnerisches Talent, in der Schule aber hatte er Schwierigkeiten. Im April 1941, er war gerade 16 geworden, wurde Walerjan von den deutschen Besatzern festgenommen und als »landwirtschaftlicher Hilfsarbeiter« zur Zwangsarbeit nach Bremen geschickt. Nach einem missglückten Fluchtversuch aufgrund seines großen Heimwehs legte er ein Feuer – in der Annahme, dass die Besatzer ihn zurück zu seiner Familie schicken würden. Das Feuer richtete keinen Schaden an, dennoch wurde er von der Gestapo verhaftet und im Konzentrationslager Neuengamme inhaftiert. Dort musste er Schwerstarbeit leisten. Vom Landgericht Bremen wurde er als »Volksschädling« zum Tode verurteilt, mehrere Gnadengesuche blieben erfolglos. Das Urteil wurde am 25. August 1942 durch das Fallbeil vollstreckt.
Walerjans Lebensgeschichte wurde bereits 1986 durch den Rechtshistoriker Professor Christoph U. Schminck-Gustavus erarbeitet und in einem Buch veröffentlicht (»Das Heimweh des Walerjan Wróbel. Ein Knabe vor Gericht 1941/42«). Zudem wurde sie im Jahr 1990 preisgekrönt von Rolf Schübel verfilmt.
Die Schüler der Hamburger Schule haben aus den bestehenden Quellen mit hohem Einfühlungsvermögen ein umfassendes und detailreiches Bild von Walerjan geschaffen.
Weitere Informationen:
https://www.verfolgung-von-jugendlichen-im-ns.de/biographies/walerjan-wrobel