Zentrale Ziele des Projektes sind der bauliche und administrative Schutz von einigen Massengräbern ermordeter Juden und Roma in der Ukraine unter Beteiligung lokaler Gemeinden und Schulen und ihre Gestaltung als Gedenk- und Informationsorte. In seinen Abläufen will das Projekt Vorbild für den künftigen Schutz von Massengräbern sein.
Im April 2017 werden in den Gebieten Winnyzja und Shytomyr non-invasive Bodenuntersuchungen an einigen Massenerschießungsorten durchgeführt, um die genaue Lage, Größe und Anzahl der dortigen Massengräber feststellen zu können. Im Vorfeld der Bodenuntersuchungen war eine breite historische Recherche notwendig, um anhand überlieferter historischer Dokumente, Luftbildaufnahmen sowie Zeitzeugenaussagen die Lage der Massengräber möglichst genau zu lokalisieren. Die Bodenuntersuchungen werden mit Hilfe moderner Georadar-Technik von einem renommierten Team von Archäologen der Universität Staffordshire durchgeführt. Zwei Vertreter des Komitees für den Schutz Jüdischer Friedhöfe in Europa (CPJCE) begleiten die Bodenuntersuchungen und gewährleisten die Einhaltung der religiösen jüdischen Gesetze, der Halacha. Erst nach Feststellung der genauen Lage der Massengräber kann der Nutzungszweck der betroffenen Grundstücke geändert und der Schutzstatus als Gedenkort beantragt werden. Der bauliche und administrative Schutz der Massengräber ist notwendig, um die Gräber vor Einwirkungen der Natur und des Menschen – insbesondere vor Bebauung und Grabschändung – nachhaltig zu schützen.
Informationen über die Pilotphase des Projektes unter dem Dach des American Jewish Committee Berlin finden Sie hier: