Gegenstand seiner Ausführungen waren die »Besonderen Herausforderungen bei der Umwandlung von Orten der Vernichtung in Gedenkstätten im östlichen Europa«. Nach einer kurzen Vorstellung der Stiftung Denkmal, einer Einführung zum »Holocaust durch Kugeln« in der besetzten Sowjetunion zwischen 1941 und 1944 sowie der Erinnerung an die Opfer der Massenerschießungen nach Kriegsende und nach dem Zerfall des Vielvölkerstaats 1990/91 stellte Uwe Neumärker das Projekt »Erinnerung bewahren« vor.
Am kommenden Morgen besuchte er die Baustelle der Gedenkstätte im Wald von Blagowschtschina, die am 29. Juni 2018 eröffnet werden soll, und fuhr anschließend in dichtem Schneegestöber nach Mogilew – 170 Kilometer von Minsk entfernt. Im dortigen Geschichtsmuseum eröffnete er zusammen mit Vertretern der Stadtverwaltung, Viktor Balakirev vom IBB Minsk, dem Deutschen Botschafter in der Republik Belarus, Peter Dettmar, und Wolfgang Brast, Vertreter des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge die Wanderausstellung »Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung«. Uwe Neumärker schloss seine Rede mit den Worten: »Vielleicht dient diese Ausstellung auch als ein Baustein für unser gemeinsames Haus Europa, – eines Europas des gegenseitigen Verstehens, des Respekts und demokratischer Werte. Auf jeden Fall ist sie ein sichtbares Zeichen der Freundschaft zwischen Weißrussen und Deutschen.« Anwesend waren etwa 100 Gäste, vor allem Schüler und Studenten, denen Alexander Dalgowski, Referent in der Geschichtswerkstatt Minsk, im Anschluss die historischen Hintergründe des Vernichtungskomplexes Trostenez erläuterte. Weißrussische Medien bezeichneten die Ausstellung als »einzigartig«.