»Sprechen trotz allem« – Lebensgeschichtliche Interviews

Inhalt

Zwischen 2007 und 2014 führte die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas über 70 Videointerviews durch: Überlebende der nationalsozialistischen Verfolgung sprachen über ihr Schicksal, ihre Familien und Lebenswege, ihre Hoffnungen und Ängste. Auf diese Weise hinterließen sie nachfolgenden Generationen ein Archiv, das vom Bedürfnis nach Weitergabe ihrer Erinnerungen geprägt ist und für das sie sich einer schwierigen Aufgabe gestellt haben: Sprechen trotz allem. Die behutsam erschlossenen Interviews werden in der Ausstellung des Holocaust-Denkmals und im Internet gezeigt. Der Katalog enthält kurze Biographien der Interviewten und Informationen zum Videoarchiv.

Die Interviews, in denen Überlebende aus den Jüdischen Gemeinden von Breslau, Czernowitz, Kaunas, Königsberg, Krakau, Lemberg, Lodz, Prag, Pressburg und Riga ihre Lebensgeschichten erzählen, wurden von der Stiftung selbst durchgeführt oder stammen von anderen Institutionen: Im Videoarchiv des Denkmals für die ermordeten Juden Europas wird ein Teil des bedeutenden Fortunoff Video Archive for Holocaust Testimonies der Universität Yale öffentlich präsentiert. Darüber hinaus gehören Interviews aus dem »Archiv der Erinnerung«, einem Kooperationsprojekt des Moses Mendelssohn Zentrums Potsdam, sowie Interviews aus dem Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma in Heidelberg und anderen Beständen zur Sammlung.

Alle Interviews sind in einer Datenbank erfasst und können an Computerterminals ausgewählt werden. Die Interviews werden dort ungeschnitten und in voller Länge präsentiert. Durch die vielfältigen Suchmöglichkeiten, die detaillierten Auswertungen und die Präsentation von Transkriptionen, Übersetzungen, Inhalts- und Themenverzeichnissen, Lebensläufen und Kurzbiographien lassen sich gezielt Passagen aus den mehrere Stunden langen Interviews ansteuern. Dadurch ermöglicht die Datenbank des Videoarchivs einzigartige Einblicke in diese für die Zukunft immer wichtiger werdende historische Quelle.

Das Interviewprojekt wurde von der Kulturstiftung des Bundes unterstützt.

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